„Am 20. Januar 2018 hat die Militäroperation „Olivenzweig“ der Türkei gegen die Terrororganisationen PKK, PYD/YPG und Daesh (IS) in Afrin begonnen. Sie ist legitimiert durch die Beschlüsse des UN-Sicherheitsrates 1624(2005), 2170(2014) und 2178(2014) und Artikel 51 der UN-Charta, dem allgemeinen Recht auf Selbstverteidigung und beruft sich somit auf geltendes Völkerrecht. In diesem Sinne gilt es nochmals zu unterstreichen, dass entgegen vieler Berichte in den deutschsprachigen Medien diese Operation weder auf Kurden zielt, noch die Negation der territorialen Integrität und Souveränität Syriens beabsichtigt, sondern einzig und allein dem Schutz der türkischen Zivilbevölkerung vor Terrorangriffen aus Grenzgebieten, in denen infolge des Bürgerkrieges die öffentliche Ordnung zusammengebrochen ist, dient. Es werden ausschließlich Stellungen und Munitionslager des syrischen PKK-Ablegers PYD/YPG angegriffen. Dem Schutz der Zivilbevölkerung Afrins bestehend aus Kurden, Arabern und Turkmenen, gilt dabei das besondere Augenmerk der türkischen Streitkräfte und ihrer Verbündeter. Zu diesem Zweck wurden eigens Sicherheitszonen eingerichtet, in denen Zivilisten vom türkischen roten Halbmond versorgt werden. 

Selbst mit der makabren  amerikanischen Umetikettierung der PYD/YPG ist es international unbestritten, dass es sich bei selbiger um den syrischen  Ableger der als Terrororganisation gelisteten PKK handelt.[1] Neben unzähligen Terrorangriffen in der Türkei, gehen insbesondere auch unzählige Raketen- und Mörserangriffe auf die zivile Bevölkerung im türkischen Kilis und Hatay auf das Konto  dieser blutrünstigen Terroristen. Laut übereinstimmenden Berichten von Human Rights Watch,[2] Amnesty International, und dem UN-Hochkommissar für Menschenrechte[3] hat die PYD/YPG bei der Einnahme mehrerer syrischer Dörfer Zivilisten umgebracht, willkürlich Menschen verhaftet und entführt, Dörfer zerstört, Unzählige zur Flucht gezwungen und Minderjährige gewaltsam als Kindersoldaten rekrutiert.[4] Entsprechend dem Charakter einer Terrororganisation missachtet die PYD/YPG geltendes  Völkerrecht und verübt Kriegsverbrechen. Auch jetzt schrecken die Terroristen nicht davor zurück, Zivilisten in Afrin als menschliche Schutzschilder zu missbrauchen. Diese und weitere Berichte internationaler Menschenrechtsorganisationen werden durch die meisten Medien ignoriert. Oft wird ein positives Bild der PYD/YPG gezeichnet, indem die Propaganda der PKK oder verlinkter – oft harmlos erscheinender – Organisationen unkritisch übernommen wird. Dass es sich gerade auch bei der PYD/YPG um eine totalitäre Organisation handelt, die überall dort, wo sie wirkt, gerade die kurdische Opposition bekämpft und in den meisten Fällen eliminiert hat, wird komplett unterdrückt.

Die Operation der Türkei beabsichtigt, diesem schändlichen Treiben an der türkischen Grenze und damit auch der Außengrenze der NATO ein Ende zu bereiten. Vor allem an die Adresse der NATO-Bündnispartner sei daran erinnert, dass niemand die NATO-Außengrenze  wirksamer schützen kann als die Türkei. Zurecht besteht die Türkei darauf, dass sich die NATO-Bündnispartner im Kampf gegen den internationalen Terrorismus solidarisch mit selbiger erklären und darüber hinaus den Irrglauben aufgeben, dass man eine mörderische  Terrororganisation mit einer anderen Terrororganisation bekämpfen könnte. Den Preis für diesen Irrwitz hat in der Vergangenheit vor allem die Türkei mit unzähligen Todesopfern und Verletzten bezahlt. Es ist auf eine außergewöhnlich sonderbare Art arrogant, dass die deutsche Sicherheit am Hindukusch verteidigt werden kann, die amerikanische Sicherheit quasi rund um den Erdball, aber die türkische Sicherheit nicht mal an der eigenen Grenze gegen permanente Angriffe verteidigt werden können soll.

 

[1] Bundesamt für Verfassungsschutz, ‘Arbeiterpartei Kurdistans – PKK‘, S. 17: https://www.verfassungsschutz.de/embed/broschuere-2015-07-arbeiterpartei-kurdistans-pkk.pdf; siehe auch https://www.dailysabah.com/war-on-terror/2018/01/11/uk-expresses-concern-over-links-between-pkk-ypg

[2] https://www.hrw.org/news/2014/06/18/syria-abuses-kurdish-run-enclaves

[3] https://www.amnesty.org/en/press-releases/2015/10/syria-us-allys-razing-of-villages-amounts-to-war-crimes/

[4] https://www.amnesty.de/jahresbericht/2017/syrien

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